Das Pedelec-Rad wird immer beliebter und kann eine echte Alternative zum Auto sein. Foto: AdobeStock
13. Juli 2020 | Bürgerinfo

Pedelec: das Rad neu erfinden

Mit dem Elektrofahrrad kann jeder in Zeiten von Corona mobil bleiben. Besonders für die Risikogruppen, also ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen, ermöglicht das Pedelec dank Unterstützung durch einen Elektromotor Bewegung an der frischen Luft. Das fördert nicht nur die eigene Fitness und Gesundheit, sondern schont auch die Umwelt.

E-Bikes, Pedelecs & Co.

Ohne größere Anstrengung bergauf fahren, schwere Einkäufe transportieren und ganz entspannt ans Ziel kommen – das macht Elektroräder zur ernsthaften Alternative zum Auto. Im Alltag und vor allem auf Strecken bis zehn Kilometer ist das Elektrorad flexibler und schneller als das Auto oder der ÖPNV. Nicht ohne Grund liegt es im Trend: Jedes dritte hierzulande verkaufte Fahrrad hat mittlerweile einen Elektromotor. Dabei gibt es einen grundlegenden Unterschied zwischen einem E-Bike und einem Pedelec: Während beim E-Bike der Elektromotor ein Zusatzantrieb ist, der auch ohne Pedalkraft funktioniert, muss man beim Pedelec selbst in die Pedale treten, damit der Motor seine Kraft entfaltet.

Pedelec-Fahren zur Fitness

Zwar liegt die körperliche Belastung beim Radeln mit dem Pedelec niedriger als beim herkömmlichen Radfahren. Studien sollen aber schon bewiesen haben, dass beim Pedelecfahren „Nutzungsdauer und Gesamtkilometerleistung deutlich höher liegen“ als beim herkömmlichen Radeln. Auf dem Pedelec verbringt man also offenbar viel mehr aktive Zeit, „was die geringere Belastungsintensivität mehr als aufwiegt“. So heißt es zumindest beim ökologischen Verkehrsclub VCD, der für Neu-Einsteiger sowie Gelegenheitsradler, aber auch Alltagspedaleure einen Pedelec-Fitnessplan entwickelt hat.

Ideal hält der VCD das Pedelec für jene, die nach langer Zeit relativer Unbeweglichkeit nun wieder körperlich aktiv werden wollen. Deren vorrangige Ziele sollten lauten: sich an regelmäßiges Aktivsein wieder zu gewöhnen, Übergewicht abbauen und wieder fitter werden. Auch für Gelegenheitsradler könnte es darum gehen, ein paar Pfunde loszuwerden und die eigene Fitness zu verbessern.

Und nicht zuletzt fänden auch Menschen, die ohnehin schon im Alltag häufig radeln, mit dem Pedelec eine neue Herausforderung. Zum Beispiel den Anreiz, mit dem Elektrorad einen fürs normale In-die-Pedale-treten zu langen Weg von und zur Arbeit jetzt doch regelmäßig zu bewältigen – ohne klatschnass und schwitzend die Arbeit beginnen zu müssen. Andererseits ließe sich mit dem Fitnessplan des VCD auch eine längere Pedelec-Tour planen oder gar ein Rad-Urlaub.

Das Pedelec hat für alle Nutzergruppen den Vorteil, dass man die Motorunterstützung dosieren und damit auf das eigene Fitnesslevel abstimmen kann. „Insbesondere Berge und Gegenwind verlieren damit ihren Schrecken“, meint der VCD – und damit mache es gerade älteren oder weniger fitten Radlern wieder richtig Spaß, Rad zu fahren. Sich auf dem Pedelec zu bewegen, ist dann keine Herausforderung mehr, sondern purer Spaß.

Den 48-seitigen VCD-Plan „Fit und gesund mit dem Pedelec“ erhalten Sie kostenlos als PDF unter:  https://e-radfahren.vcd.org

Tipps fürs E-Rad

  1. Für jedes Pedelec-Training gilt: Hohe Trittfrequenz und leichte Gänge erhöhen den Trainingseffekt und sind gelenkschonend. Man darf ruhig einmal aus der Puste kommen, sollte sich aber insgesamt wohlfühlen. In unserem Fitnessplan erklären wir, wie Sie ihre Trainingsherzfrequenz bestimmen und die Belastung für das Herz- Kreislaufsystem optimal halten.
  2. Um Rücken- oder Knieschmerzen zu vermeiden: Das Rad sollte optimal eingestellt sein. Am besten lassen Sie Ihr Pedelec beim Fachhändler durchchecken. Wer länger nicht Fahrrad gefahren ist, kann sich auf einer unbefahrenen Strecke oder Fläche wieder damit vertraut machen. Auch Pedelec- Kurse sind zu empfehlen.
  3. Mit dem Pedelec zur Arbeit. Gerade der Arbeitsweg lässt sich perfekt als Trainingsstrecke nutzen. Radeln Sie morgens mit höherer Elektromotorunterstützung ins Büro, um zügig und ohne Schweißflecken anzukommen. Nach der Arbeit folgt dann das Training ohne Zeitdruck mit weniger Hilfe des Elektromotors. Auch Umwege für Einkäufe oder Erledigungen können Sie dabei unkompliziert einbauen.
  4. Erst mal ein E-Rad leihen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die E-Räder verleihen. So können Sie testen, welches Modell zu Ihnen passt, denn E-Bikes sind eine größere Investition als ein normales Rad. Zur Kaufberatung stellt der VCD in seiner E-Rad-Datenbank eine Auswahl verschiedener Modelle, Informationen und Preise zu E-Bikes, Pedelecs und S-Pedelecs bereit.
  5. Fitness-Apps zum Pulsmessen und Dokumentation. Bevor Sie mit einem Pedelec-Training beginnen, sollten Sie unbedingt vorher Ihren Hausarzt aufsuchen und sich durchchecken lassen. Nur so können Sie sicher sein, dass das Training Ihnen nicht schadet, sondern sich positiv auf Ihre Gesundheit und Fitness auswirkt.
  6. Zwei- bis dreimal Training pro Woche. Schon damit legen Sie einen Grundstein für eine gesunde Zukunft. In Ihrem Körper werden sich mit dem Beginn eines regelmäßigen Trainings in den kommenden Wochen und Monaten positive Veränderungsprozesse in Gang setzen.

Pedelec

Das Pedelec, kurz für Pedal Electric Cycle, unterstützt den Fahrer mit einem Elektromotor bis max. 250 Watt (W) während des Tretens und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Wer schneller fahren will, ist auf die eigene Körperleistung angewiesen, die bei einem Radfahrer etwa 100 W beträgt. Den Unterstützungsgrad kann man in Stufen einstellen, er ist abhängig von der Pedalkraft oder der Trittfrequenz des Fahrers.

Die Definition eines Pedelecs ergibt sich aus §1 Absatz 3 des Straßenverkehrsgesetzes. Es ist dem Fahrrad rechtlich gleichgestellt. Man benötigt also weder ein Versicherungskennzeichen noch eine Zulassung oder einen Führerschein. Für sie besteht zudem keine Helmpflicht oder Altersbeschränkung.

Leider ist der Begriff Pedelec nicht sehr eingängig und eindeutig. Deshalb wird häufig „E-Bike“ dafür verwendet, womit aber eigentlich eine andere Fahrzeugklasse (Elektromofa) gemeint ist. Meistens bezeichnet es dennoch das normale Pedelec, das mehr als 90 Prozent des Marktes ausmacht.

Autor: Tim Bartels, aus  UmweltBriefe, Juli/August 2020

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