Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen erhöht die Lebensqualität z.B. von Seniorinnen.
Klimaanpassungskonzepte in sozialen Einrichtungen erhöhen die Lebensqualität, z.B. von Seniorinnen. Foto: AdobeStock
11. Mai 2021 | Klimaschutz und Klimaanpassung

Klimaanpassung in Kitas & Pflegeheimen: sich gegen die Hitze wappnen

Rund 600 Krankenhäuser, Altenheime, Schulen und andere soziale Einrichtungen haben im November und Dezember 2020 binnen sechs Wochen fast 100 Millionen Euro zur Klimaanpassung beantragt – nun sind die ersten Schecks aus dem Bundesumweltministerium (BMU) raus.

Förderprogramm des BMU zur Klimaanpassung

Zum Beispiel 120 000 Euro für solare Rollläden, Terrassenbedachung und Sonnenschutzverglasung einer Altenpflegestation in Güstrow; 9 100 Euro für ein Anpassungskonzept eines Krankenhauses im sächsischen Hartmannsdorf; in Teltow knapp 6 000 Euro für Beratung – darüber, wie man es an heißen Tagen vor einem Seniorenheim schattiger machen kann. Werden alle 600 Anträge positiv beschieden, sind noch 50 Mio. Euro im Fördertopf. Ein zweites „Förderfenster“ sei geplant, heißt es beim BMU. Das Programm richtet sich an Kommunen, gemeinnützige Vereine sowie Organisationen im Gesundheits- und Sozialwesen.

Einfache Antragstellung

„Wir sind zufällig auf dieses Programm gestoßen“, sagt Bürgermeister Bodo Mahns von der Samtgemeinde Lutter am Barenberge in Niedersachsen. Mahns betont vor allem die einfache Antragstellung. „Das unkomplizierte Ausfüllen weniger Formulare war sehr hilfreich“, sagt er – sonst für viele Kommunen ja schon abschreckend genug oder unüberwindbare Hürde. Nicht so in diesem Förderfall. Nun ließen sich in Mahns Kommune noch vor der nächsten Hitzewelle Sonnensegel und Jalousien für die Grundschule finanzieren. Dafür erhält die Samtgemeinde die beantragten 85 000 Euro.

Extremwetter als Herausforderung

„Der Klimawandel macht uns noch viele Jahre zu schaffe“, prophezeit Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Extremwetterereignisse seien enorme Herausforderungen für Pflegeeinrichtungen, Altenheime, Krankenhäuser, Schulen und Kitas. Das bestätigt auch Bonns Amtsleiterin für Kinder, Jugend und Familie, Gitte Sturm. „Bonn zählt zu den heißesten Städten Deutschlands“, sagt sie. Es sei in den vergangenen Jahren so schlimm gewesen, dass sie sich fragte, ob der Mittagsschlaf in den Kitas noch vertretbar sei. Nun wird dort mit einer Fördersumme von knapp 12 000 Euro ein Klimakonzept für drei Kindergärten geschrieben. „Auf Basis dieses Konzeptes sollen die Kindertagesstätten umgebaut oder saniert werden“, sagt Sturm. Zusätzlich 17 860 Euro gibt es für die Klimaanpassungsberatung weiterer 20 Bonner Kitas.

Autor: Tim Bartels, aus  UmweltBriefe, Mai 2021.

Weitere Infos zum Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ erhalten Sie unter  ZUG | Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen | ZUG (z-u-g.org)

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