Fassadenbegrünung ist eine der Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Fassadenbegrünung ist eine der Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Foto: Fassadenbegrünung von einem Fachwerkhaus in Gondorf., Quelle: Ocrho / Wikimedia Commons
9. Mai 2025 | Klimaschutz und Klimaanpassung

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK)

Mehr Anpassungsmanager braucht das Land

In der Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung, die das rot-grüne Restkabinett im Dezember 2024 beschlossen hat, wird ein Ziel für 2030 benannt, wonach 80 Prozent der Gemeinden bzw. Landkreise Anpassungskonzepte vorgelegt haben werden. Und das braucht Förderung. Von Mitte Mai an (bis 15. August dieses Jahres) können sich Kommunen darum bewerben. Dafür stehen laut Bundesumweltministerium 10 Mio. Euro aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) zur Verfügung.

Naturbasierte Lösungen

Es würden Maßnahmen unterstützt, „die nicht nur der Anpassung an die Folgen der Klimakrise, sondern zugleich auch dem natürlichen Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität dienen“, verlautet das Bundesumweltministerium in seinem zweiten Förderaufruf, der einen Schwerpunkt auf
naturbasierte Lösungen setzt.

Mit der Natur als Partner zu arbeiten, ist die Grundidee naturbasierter Lösungen. Ob begrünte Fassaden und Dächer, Straßenbäume und städtische Grünflächen – mehr grüne Infrastruktur in der Stadt bringt viele Vorteile, senkt die Lufttemperatur durch Beschattung und Verdunstung; reduziert die Wärmeaufnahme versiegelter Flächen und hält bei Starkregen Wasser zurück; verbessert die Luftqualität, bringt frische Luft in die Stadt; ist wertvoll für die Biodiversität und fixiert Kohlenstoff.

Und nicht zuletzt bietet mehr Grün in der Stadt viele Vorteile für die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen. Zu den naturbasierten Lösungen zählen auch nachhaltige Entwässerungssysteme, die das Versickern und Speichern von Niederschlagswasser fördern und den schnellen Abfluss in die Kanalisation oder die Vorfluter bremsen. Hier liegen enorme Chancen für Kommunen, die sich fit für die Herausforderungen des Klimawandels machen wollen.

Klimaanpassungsmanagement

Für all diese Maßnahmen wird in der Verwaltung Personal benötigt: sogenannte Klimaanpassungsmanager, die in den Kommunen Konzepte zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz mit entwickeln. Kommunen erhalten bis zu 90 Prozent der Kosten zur Einrichtung einer solchen Stelle. Es wird geschätzt, dass derzeit nicht mehr als 200 Klimaanpassungsmanager in den deutschen Kommunen beschäftigt sind.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz in der Fläche

Alle Bundesländer wollen für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) ein eigenes Büro aufmachen. Als regionale Anlaufstellen beraten sie Kommunen, Landwirte und Verbände zum natürlichen Klimaschutz. Bisher 13 Länder haben dazu nach Angaben des BMUV bereits eine Vereinbarung unterzeichnet. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) koordiniert die Umsetzung. Die Regionalbüros leisteten mehr als nur Beratung, so BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Sie identifizieren Herausforderungen für den Natürlichen Klimaschutz auf regionaler Ebene und entwickeln Lösungsansätze.“ Bereits seine Arbeit aufgenommen hat das Regionalbüro in Rheinland-Pfalz. Es ist im Umweltministerium angesiedelt.

Autor: Tim Bartels,  UmweltBriefe, Mai 2025


Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz:  Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz | BMUV

Bundesumweltministerium: Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels:  BMUV: Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels | Förderprogramm

Weitere Beratung, Schulung und Unterstützung zur Klimaanpassung bietet das Zentrum KlimaAnpassung:  Startseite | Zentrum KlimaAnpassung

Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz:  Natur stärken – Klima schützen | Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK)


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